Meeresheilkunde und Therapiearten

Eine Kur an der Nordsee macht sich die klimatischen Gegebenheiten des gemäßigten Meeresküstenklimas zunutze. Dank unserer geografischen Lage können wir in der GesundheitsKlinik "Stadt Hamburg" ein breites Angebot an speziellen Therapieformen anbieten.

Lesen Sie im Folgenden mehr über die spannende Geschichte der Meeresheilkunde und die Wirkung der speziellen klimatischen Bedingungen in St. Peter Ording.

St. Peter-Ording liegt am äußersten Rand der Halbinsel Eiderstedt, die weit in die Nordsee hineinragt. Das Meeres­küsten­klima wird hier vom Golfstrom temperaturausgleichend beeinflußt:

Im Winter ist es deutlich wärmer als im Binnenland, im Sommer dagegen nicht so heiß. In den Monaten April bis Mitte Oktober herrschen hier die Westwinde (Seewinde) vor. Von November bis Mitte Januar wechseln die Windrichtungen oft. Im Februar und März hingegen dominieren häufig kontinentale Einflüsse.

Die Seewinde sind extrem schadstoff- und pollenarm, feucht, salzig, jodhaltig und im Sommer relativ kühl. Sie wirken auf die Schleimhäute der Atemwege aufgrund der reinen Luft zunächst einmal entlastend. Das feuchte und salzhaltige Aerosol sorgt darüber hinaus für eine Sekretlösung und bessere Durchblutung.

Die relative Kühle bewirkt durch Anpassungsvorgänge im Organismus

  • eine Stabilisierung der Wärme-/Kälteregulation (Abhärtung)
  • eine Beruhigung der Kreislaufregulation mit Rückgang von Herzfrequenz und Herzminutenvolumen
  • eine Stabilisierung des neu­rovegetativen Systems

Wegen der Weite des Horizonts ist die globale Lichteinstrahlung erheblich intensiver als im Binnenland. Dies hat zwar gelegentlich negative Folgen (Sonnenbrand). Die positiven Wirkungen überwiegen jedoch, insbesondere bei der Behandlung von Neurodermitis und Schuppenflechte.

Nach neueren Erkenntnissen über die Rolle des Melatonins spielt Licht auch bei der Behandlung depressiver Erschöpfungszustände und Schlafstörungen eine große Rolle.

„Der Mensch muss weise leben, um gesund zu bleiben.“

Diesen Leitspruch vermittelten die Heilkundigen (Asklepiaden) im antiken Griechenland, zu denen auch Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) gehörte. Hippokrates von Kos (460 bis 377 v. Chr.) gehörte zu den Ärzten der Antike, die dem Meerwasser eine entzündungshemmende und heilende Wirkung zuschrieben. Im „Corpus Hippocraticum“, das seiner Schule zugeschrieben wurde, sind besonders in dem Werk „Über Luft, Wasser und Örtlichkeiten“ Behandlungshinweise für rheumatische Beschwerden, Ischias, Hautaffektionen und Adipositas zu finden.

Von Euripides (480- 406 v. Chr.) stammt der vielzitierte Ausspruch „Das Meer wäscht alle Übel vom Menschen ab“. Der Internist Aretaios rät bei Migräne nicht nur zu täglichem Schwimmen, sondern überhaupt zu einem Leben am Meer. Die Meeresheilkunde war so populär, dass angesehene Ärzte neben ihrer Praxis ein öffentliches Bademeisteramt bekleideten, z.B. Galen in Bajae.

Mit der Verbreitung des Christentums kam es zu einem Niedergang der Thalassotherapie. Möglicherweise störten sich die Christen an dem manchmal doch etwas lockeren Lebenswandel in den Badeorten.

Erst das Zeitalter der Aufklärung und die sich schnell verbreitenden Schriften des Philosophen Jean Jaques Rousseau (1712- 1778) änderten die Situation. In kurzer Folge entstanden an Nord- und Ostseeküste zahlreiche Seebäder - so 1794 in Bad Doberan (Ostsee), 1797 in Norderney (Nordsee), 1815 in Zandvoort (Holland) und 1825 in Ostende (Belgien).

1796 wurde in Margate an der Themsemündung das erste Seehospiz gegründet. Es nannte sich „The Royal Sea Bathing Infirmary for the Relief of the Scrophulous Poor of London and all England". Dies markiert den Beginn der sozialen Meeresheilkunde in Europa.

1881/82 überwinterte der Marburger Arzt M.W. Beneke mit 53 Patienten, darunter 6 Kinder, auf Norderney. Auf Grund seiner positiven Erfahrungen wurde ein „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ gegründet. Im Rahmen dieser Entwicklung entstanden weitere Kinderseehospize, so 1876 in Norderney und 1883 in Wyk auf Föhr (Nordfriesland).

In Wyk begann mit dem Arzt Carl Häberlin die meeresheilkundliche Forschung in Deutschland. „Der Wind ist unsere Sonne“ ist der am häufigsten zitierte Satz aus seinen Schriften. Er soll uns auch heute noch daran erinnern, dass die entscheidende Wirkung des Nordseeklimas die Abhärtung ist mit der damit zusammenhängenden Kräftigung des Immunsystems.

Brandungswandern in einer einzigartigen Naturlandschaft, die nur dem Auf und Ab der Gezeiten, dem Wind und der Sonne ausgesetzt ist, harmonisiert Geist und Seele, öffnet die Sichtweise für neue Lebenseinstellungen und ist ein unerschöpflicher Brunnen, aus dem neue Energie getankt werden kann.

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